Künstliche Intelligenz und Mensch 4.0

Ein Bericht über den Auftritt von Bob de Wit und Christian Kromme beim “Kennisfestival” in Deventer (2024)

Die Präsentation von Bob de Wit und Christian Kromme war eine Premiere. Christian Kromme war nicht persönlich anwesend, sondern Bob sprach mit dem „digitalen Zwilling“ des international bekannten Redners und Futuristen, der sich als lebensgroßes Hologramm in einer sogenannten „Holobox“ befand. Mit dieser spektakulären Eröffnung begann die gemeinsame Präsentation über die Auswirkungen künstlicher Intelligenz (KI) auf unser Leben.

Christian und Bob sind sich darüber einig, dass KI eine Entwicklung ist, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann und unsere Gesellschaft grundlegend verändern wird. Die rasante Entwicklung der Technologie zusammen mit dem Aufkommen neuer großer Akteure wie Big Tech, Big Finance, Big Food und Big Pharma ließen Bob schon vor vielen Jahren erkennen, dass wir uns in einer Übergangsphase vom industriellen zum digitalen Zeitalter befinden. Da viele Menschen die Folgen noch nicht unmittelbar spüren, unterschätzen sie, wie schnell diese Entwicklung voranschreitet. Bob zeigt verschiedene Anwendungen von KI, in Kombinationen mit Robotern (wie Sofia und Atlas) und mit Hologrammen (wie Christian und Chloë).

Christian erzählt über seine Entdeckung, dass die Entwicklungskurve der Natur vom Einzeller zu komplexen hoch entwickelten Lebewesen einen fast identischen Verlauf hat wie der Fortschritt der vom Menschen entwickelten Technologien. Durch den Vergleich dieser Kurven ist es möglich, Vorhersagen zu machen. Beide Kurven zeigen eine exponentielle Entwicklung, d. h. die Veränderungen werden im Laufe der Zeit immer schneller. Wir befinden uns jetzt in den letzten beiden Phasen, in denen die Linie sehr steil, fast vertikal ist. Bald wird KI intelligenter sein als der Mensch.

Was bedeutet das für den Menschen?

Auf organisatorischer Ebene betont Christian, wie auch sein Vorredner Evert Bleijenberg, die Notwendigkeit, sich an die schnellen Veränderungen anzupassen, und stellt als Lösung Schwarmorganisation vor. Schwärme, wie sie in der Natur seit Millionen von Jahren vorkommen, sind selbstorganisiert, extrem flexibel und anpassungsfähig. KI kann dabei als ein perfektes Werkzeug eingesetzt werden. So kann es zum Beispiel mit fortgeschrittenen Persönlichkeitstests die Fähigkeiten der Menschen abbilden und so jeden Menschen zum Zentrum seines eigenen „Ökosystems“ machen, in dem er sich mit anderen Menschen mit komplementären Fähigkeiten umgibt. Auf diese Weise ergänzen sie sich gegenseitig und können als Ganzes funktionieren. Er vergleicht es mit einem Orchester: Jeder spielt mit Leidenschaft sein eigenes Instrument und das Ergebnis ist ein wunderschönes Symphoniekonzert.

Die Auswirkungen auf unser Leben sind groß. Die gesamte Arbeitswelt wird sich ändern. Alle auf „Hard Skills“ basierenden, sich wiederholenden Tätigkeiten, die Wissen erfordern und mit Algorithmen beschrieben werden können, können durch KI besser und schneller ausgeführt werden. Was weiterhin benötigt wird, sind die „Soft Skills“, menschliche Fähigkeiten wie Mitgefühl, Integrität, Fragen stellen, erklären. Auf diese Weise treibt KI uns wieder ins Fühlen, bringt uns dazu, unseren Fokus auf unsere innere Welt zu lenken, auf unser Herz und die Möglichkeit, mehr Mensch zu sein.

Nach einer Frage aus dem Publikum geht Bob auf die Gefahr von KI im Zusammenhang mit Entwicklungen wie Neuralink, Transhumanismus und der CRISPR-CAS-Technologie ein. Bob vertritt die Ansicht, dass jede Technologie, auch KI, an sich neutral ist und sowohl zum Guten als auch zum Schlechten eingesetzt werden kann. Wenn es an einer bestimmten etablierten „Elite“ liegt, werden einige Menschen mit KI zu einer Superintelligenz „aufgerüstet“ oder KI wird verwendet, um Menschen zu manipulieren oder zu unterdrücken. Diese „Eliten“ glauben, dass sie die Zukunft für uns alle bestimmen können, aber es ist eine kleine Gruppe, die alles nur noch schlimmer machen wird. Doch „bisher ist es ihnen nicht gelungen, uns unterzukriegen.“ Wenn also mithilfe von KI den Planeten gerettet werden soll, wird logischerweise mit dieser kleinen Gruppe von 0,5 %, die ihn so ruiniert hat, begonnen. Bob sieht in der KI eine ausgezeichnete Chance, sich für immer dieser „Elite“ und ihrer Praktiken zu entledigen, um sie durch Schwarmintelligenz als Grundlage einer echten Demokratie zu ersetzen.

Es wird deutlich, dass sowohl Bob als auch Christian optimistisch auf die Zukunft blicken. Wenn wir akzeptieren, dass Intelligenz nicht mehr das Merkmal ist, das uns Menschen auszeichnet, bietet KI eine großartige Gelegenheit, als Mensch zu unserem wirklichen Menschsein zurückzukehren, zur Essenz unseres Daseins: „Das Höchste, was du sein kannst, bist du selbst“. KI könnte also die Menschheit retten. Denn es gibt eine Sache, die künstliche Wesen wie Chloe nicht haben: eine Seele. Konzentrieren wir uns vor allem darauf, „umarmen“ KI und setzen uns gemeinsam ein für eine neue Gesellschaft!

Auf weiteren Unterseiten gibt es Informationen  rundum Society 4.0 im deutschsprachigen Raum, die nach und nach aktualisiert werden.