Beteilen
Beteilen: eine Sozialtechnik zum gemeinschaftlichen Wirtschaften
In vielen Regionen gibt es mittlerweile Solidarische Landwirtschaften, gemeinschaftsgetragene Unternehmen (z. B. Dorfläden, Bäckereien, Unverpacktläden, Fahrradwerkstätten) und selbstorganisierte Nachbarschaftsgruppen, die solidarische Wirtschaftsweisen praktizieren. Sie alle nutzen die Sozialtechnik Beteilen (kurz für: Beteiligen & Teilen) in verschiedenen Umsetzungsformen.
Die Grundstruktur ist beim Beteilen allerdings immer gleich: Eine Gruppe baut durch die Beteiligung (Tätigkeiten, Handlungen, Geldzahlungen usw.) ihrer Mitglieder einen Vorrat auf, der anschließend in dieser Gruppe geteilt wird. Durch diese gemeinschaftliche Struktur ohne direkte Gegenseitigkeit unterscheidet sich das Beteilen grundlegend von den Wirtschaftspraktiken Kaufen, Tauschen und Schenken, die strukturell zweiseitig/bilateral sind, dadurch trennend wirken und häufig einen Übergang von Individualeigentum einschließen, siehe Abbildung:
Kaufen und Beteilen unterscheiden sich in wesentlichen Merkmalen:

Beteiligen und (Ver-)Teilen können beim Beteilen jeweils auf sehr unterschiedliche Arten erfolgen. Die Verteilung kann, muss aber nicht, auf verschiedene Weisen an die Beteiligung gekoppelt werden. Solidarische Formen des Beteilens entstehen, wenn die Verteilung zumindest teilweise von der Beteiligung entkoppelt wird. Je geringer die Kopplung ist, desto höher ist die Solidarität. Für jedes Projekt, in dem gemeinschaftlich gewirtschaftet werden soll, kann eine spezielle Beteilform gestaltet werden, die im Besten Fall von allen Beteiligten gemeinsam verabredet wird.
Wer mehr über die Sozialtechnik des Beteilens erfahren möchte, findet Informationen auf dieser Webseite und in diesem Videointerview mit Dag und Tatjana.
Vielen Dank an Dag Schulze (schulze@mobikon.de) für die Inspiration und das Teilen dieser Informationen.
Auf weiteren Unterseiten gibt es Informationen rundum Society 4.0 im deutschsprachigen Raum, die nach und nach aktualisiert werden.